Viele Wege führen hinauf zum Staffelberg bei Bad Staffelstein, dem Berg der Franken und dem Berg meiner Jugendzeit und Kinderheit. Der kürzeste startet in Romansthal am Wanderparkplatz und schert sich wenig um Steigungen, ist gerade noch kinderwagentauglich und bringt uns fast schnurstracks hinauf aufs Plateau mit bester Rundumsicht nach Ober- und Unterfranken und hinüber nach Thüringen.
Endlich mal wieder in der fränkischen Heimat, daheim im Obermaintal zwischen Lichtenfels und Bamberg. „Gottesgarten am Obermain“ nennen sie diesen herrlichen Flecken Erde – zu Recht, wie ich meine. In diesen wunderschönen Fleck Erde haben sie die päpstliche Basilika Vierzehnheiligen und das Kloster Banz gesetzt, auch die Obermain Therme. Und eben einige Jahrmillionen vorher den Staffelberg – Berg der Franken. Der Staffelberg ist sommers wie winters eine Wanderung wert, die kürzeste führt von Romansthal auf der Direttissima hinauf aufs Plateau, wo uns mit der Adelgundiskapelle eine geistliche Einkehr und mit der Staffelbergklause eine weltliche Einkehr erwartet. Nach dem guten Kilometer Anmarsch mit zwei knackigen Steigungen ganz am Anfang und ganz am Schluss hatten wir uns beides am Ostersamstag reichlich verdient. Und weil das Wandern gemeinsam mehr Spaß macht, waren wir samt Onkel und Schulfreunden von früher gleich zu zehnt unterwegs. Wider Erwarten haben wir auf der Hochebene vor dem Plateau keine Versteinerungen in den steinigen Ackerböden gefunden – und auch der Wind hat uns kräftig durchgeschüttelt.
Doch von Enttäuschung keine Spur. Wir hatten die Kleinen schon auf die Querkeleshöhle heiß gemacht. Der Sage nach hausen dort zwergenhafte Wesen, die den Damen im Maintal oft in Haus und Hof geholfen haben, die Querkela. Als Gegenleistung stibizten sie sich gelegentlich einige der von ihnen sehr geschätzten Klöße aus den Kochtopf der Frauen. Eine geizige Bäurin zählte die Klöße ab – und wie das halt so ist: Die Helferlein waren gekränkt und sind via Fährmann über den Main auf Nimmerwiedersehen verschwunden. Also ab in die Höhle, ein bisschen geklettert und bisschen Gruselstimmung verbreitet – und dann mit schlotternden Kinderknien das Erdloch erkundet – anschließend noch Panoramablickgenießen an den markanten Staffelbergfelsen – mit herrlichem Rundblick ins Maintal und bis nach Thüringen und Unterfranken. Bitte haltet Eure Kinder da oben gut fest, da geht’s an den Klippen teils steil bergab!
Mehr Infos zum Staffelberg findet Ihr übrigens hier, zum Beispiel über den Fisch, der der Sage nach im Berg steckt, über den Einsiedler, über die einstige Wallfahrtskapelle und über die Historie als keltische Siedlungsanlage.
Wir haben uns Käsbrot (der Weiße Käs ist sehr zu empfehlen), Bratwürscht und ein Radlerseidla (für die Kids natürlich Schorle) geholt und im Windschatten der Kapelle unsere Brotzeit genossen. Der Rückweg: wie beim Hinweg, nur bergab und nicht so anstrengend…
Hier die Tour:
Gut geschrieben. Echt toll. Danke.