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Mit dem Dampfzug durch den Bregenzerwald

Mit dem Dampfzug fahren? Ist für die Kinder immer wieder ein spannendes Erlebnis. Wir wollten schon ewig mal das „Wälderbähnle“ besuchen, im Bregenzerwald in Bezau. Nun haben wir’s getan – und anschließend gleich noch eine Miniwanderung auf „Huks Kinderrunde“ gleich nebenan absolviert.

Es gibt so Sommersonntage, da tut auch mal eine „faule“ Unternehmung gut. Die Kinder waren bisschen müde (EM-Viertelfinale bis zum Schluss…), die Eltern wanderunlustig – also haben wir uns in den Bregenzerwald begeben. Nach Bezau, wo die dortige Museumsbahn startet. Die Anfahrt war spannend wie immer: Wenn wir in den Bregenzerwald fahren, haben Jonas und Timmi immer einen Eimer zwischen sich stehen – es gibt dort ja wesentlich mehr Kurven als gerade Streckenabschnitte… :-) Die Museumsbahn, die Bregenzerwaldbahn, das „Wälderbähnle“, ist der allerletzte „Rest“ der einstigen Schmalspurbahnlinie von Bregenz nach Bezau, die nach einem verheerenden Unwetter 1980 eingestellt wurde. Die letzten gut 5 km sind dank der rührigen Arbeit eines Vereins allerdings seit einigen Jahren wieder befahrbar – und dieses Angebot wird auch gerne wahrgenommen, wie wir schon beim Parken auf dem Bahnhofsplatz sehen.

Da stehen gleich zwei Busse, die ihre Insassen in den auf Gleis 1 bereitstehenden Dampfzug entlassen. Wir beeilen uns an der Fahrkartenausgabe (richtig schön wie früher mit Sprechloch am Schalter und Drehkreuz zum Durchschieben des Gelds und der Fahrkarten), schauen nur kurz auf den Verkaufsstand mit Wälderbähnle-Devotionalien und entern den Wagen. Oma und Opa müssen sitzen bleiben, die Männer jedoch inspizieren sogleich die Dampflok an der Zugspitze. Das gute Stück stammt aus dem Jahr 1902, hat also schon stolze 114 Jahre auf dem Buckel und ist damit so alt wie die Strecke selbst. Nur 78 Jahre lang war die Schmalspurbahn zwischen Bregenz und Bezau in Betrieb, dann zerstörte ein gewaltiger Felssturz die Zukunft des Bähnleins, das aber auch schon damals aus der Zeit gefallen schien. Während die Omnibusse auf den neu erbauten Straßen immer schneller wurden, zuckelte das Bähnlein mit Höchstgeschwindigkeit 45 km/h vor sich hin und brauchte im wahrsten Wortsinn stundenlang für die 35 km lange Fahrt von Bezau in die Vorarlberg-Metropole Bregenz.

Nicht mehr als 20 Stundenkilometer

Wir sind heute natürlich von dieser Langsamkeit beeindruckt. Schneller als 20 Stundenkilometer fährt das Bähnlein nicht zwischen Bezau und Schwarzenberg, also kann man das Auge schweifen lassen, die Nase den Rußgeruch einatmen – und Timmi ausgiebig Brotzeit machen lassen. Wie so oft, wenn er auf Schienen unterwegs ist, hatte Timmi mal wieder eine größere Fressattacke erwischt, die erst wieder nachlässt, als die allermeisten Vorräte aus dem Wanderrucksack aufgebraucht sind. 20 Minuten fuhren wir bis Schwarzenberg, dort wartete bereits der Gegenzug mit Diesellok.

Wir blieben im Waggon, schauten beim Umsetzen der Dampflok zu, die nun endlich „richtigrum“ und Schlot voraus vor dem Zug stand. Noch schnell ein Erinnerungsfoto vor der Lok, ein kurzer Besuch im Bahnhof mit sehenswerter Bilderausstellung von der „guten, alten Zeit“ – und schon ging’s wieder zurück zum Startpunkt. In Reuthe wurde noch ein Foto-Halt eingelegt, selbst ein ORF-Kamerateam begleitete unsere Fahrt. Und nach genau einer Stunde waren wir wieder in Bezau angelangt.

Da wir noch Zeit hatten, ging’s gleich anschließend noch auf eine kleine, aber feine Kinderrunde bei Bezau – mit einfachen, aber wunderschönen Kinderübungen. Da die Route weitgehend im Schatten verläuft, ist sie auch für heiße Tage bestens geeignet.

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