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Kuhflucht und Walderlebnispfad in Farchant

Ein gemütlicher Spaziergang auf dem Walderlebnispfad – und gleichzeitig eine Mini-Bergtour hinauf zu den Kuhflucht-Wasserfällen: das bietet die Runde rund um Farchant. Viele Info-Stationen machen die Runde für Kinder zu einem abwechslungsreichen Erlebnis.

So ein Walderlebnispfad hat – wenn er denn gut gemacht ist – einen großen Vorteil: er erwandert sich mit Kindern von selbst. Zu groß ist die Neugier, zu spannend die nächste Aufgabe, als dass man die Kinder noch bremsen könnte. So auch in Farchant. Wir starten unweit des Warmfreibads Farchant und begeben uns nach einigem Einlaufen entlang der Loisach und vorbei an der St. Anna-Kapelle auf einen Schotterweg in Richtung Kuhfluchtfälle. Kühe und Pferde stehen dort einträchtig gemeinsam auf der Weide – für die Jungs immer wieder eine Mutprobe, sich durch die Tiere zu wagen, noch dazu, wenn sich zwischen den uns wohlbekannten Kühen auch noch Pferde bewegen.

 

Es geht sanft bergan, wir erhaschen immer wieder einen Blick auf die imposante Felswand, aus der die Kuhfluchtfälle herausgurgeln. Wir laufen zunächst durch ein Stück Jungwald, ein Opfer des großen Sturms im Jahr 2002 – und Jonas ist anhand der Baumgrößen der Neupflanzungen schon am berechnen, wie groß „sein Baum“, den er vor vier Wochen mit der 3. Grundschulklasse gesetzt hat, in 11 Jahren sein wird…

Sogleich kommt die erste Klapptafel mit der Frage, ob die Kiefer hier ein Flach- oder ein Tiefwurzler ist. Welche Lösung richtig ist? Erfahrt ihr selber durch Aufklappen der Tafeln. Simple Idee – simple Lösung. Simple Fragen – oft überraschende Antworten!

Bald gelangen wir zum Kuhfluchtgraben. Heute ist wenig Wasser im Bachlauf – doch die mächtigen Felsbrocken lassen erahnen, mit welcher Wucht bei Starkregen und zur Schneeschmelze das Wasser in Richtung Loisach schießt. Am Einstieg zum Steilstück hinauf zum Kuhflucht-Wasserfall finden wir eine Weitsprunganlage, bei der Jonas und Timmi 25 Minuten lang testen, ob sie eher so weit wie ein Hirsch, wie eine Maus oder ein Steinmarder springen. Und für die Erwachsenen stehen ein Barfußpad und ein Kneippbecken bereit, an dem es sich auch hervorragend rasten lässt. War bis hier der Weg auch noch kinderwagentauglich, so ist es ratsam, das Steilstück bis hinauf zur Brücke über den Kuhfluchtgraben fußläufig anzugehen. Wer mag, der läuft bis zur Brücke – ab hier wird der Weg hinauf zum Hohen Fricken alpin und sollte nicht unbedingt mit Kindern unternommen werden.

Aber wir sind heute ja eher auf Spaziergang gepolt. Also suchen wir uns ein schönes Aussichsbänklein am Fuße der Fälle und rasten nochmal ausgiebig in der Kuhflucht, die übrigens nichts mit fliehenden Kühen zu tun hat, sondern eher vom „Zusammenfluss“ (lat. confluctum) des Bachs mit der Loisach herrühren dürfte.

Auf dem Königsweg

Wir sind hier übrigens auch auf dem „Königsweg“ unterwegs. König Max II. von Bayern hat 1858 die Kuhflucht auf seinem Weg von Lindau nach Berchtesgaden durchschritten, mit dabei im Gefolge war übrigens auch der Dichter des „Brandner Kasper“, Franz von Kobell.

Am bereits vom Herweg bekannten Flachwurzler-Baum, der umgedreht als Klettergerüst dient, biegen wir links ab und laufen durch Wald und Wiese zu den nächsten Erlebnisstationen, an denen uns unter anderem Informatives zur Holzproduktion und zum Holzverfeuern erläutert wird, auch können wir 24 Holzsorten raten oder auf dem Holzxylophon spielen. Wer mag, der rastet auf dem Entspannungs-Areal mit Holzliegen. Und zum Schluss lohnt noch ein letzter Stop am Brunnen samt Unterstand und Kletterfelsen.

Fazit: 45 Minuten Gehzeit, zweieinhalb Stunden unterwegs. So soll es sein! :-)

Ehrensache, dass wir anschließend noch ausgiebig im Warmfreibad Farchant, das mit angenehmen Wassertemperaturen und einer herrlichen Anlage seinem Namen alle Ehre macht, einkehren!

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