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Erste Begegnung mit der Urwelt: Museum und Besuchersteinbruch Solnhofen

Ein Tag im Zeichen der Urwelt: Wir waren unterwegs im Land der Versteinerungen bei Solnhofen im Altmühltal: Zur Einstimmung das Bürgermeister-Müller-Museum in Solnhofen und anschließend die praktische Übung beim Steineklopfen im Besuchersteinbruch Solnhofen – auf der Hochfläche hoch über dem Altmühltal auf rund 550 Meter über Meeresspiegel.

Das Museum liegt direkt gegenüber des Bahnhofs Solnhofen – das erste Highlight liegt also mit der herrlichen Bahnfahrt durchs Altmühltal bereits hinter uns, als wir das „Bürgermeister-Müller-Museum“ betreten. Jener Bürgermeister hatte dereinst in den 1950er-Jahren in seinem Wohnzimmer die schönsten Fundstücke aus Stein hergezeigt, ehe die inzwischen umfangreiche Sammlung Ende der 1960er-Jahre ins Rathaus wanderte. 2014 wurde die Ausstellung komplett überarbeitet – mit einigen Highlights in Sachen Exponate und deren Präsentation. Für Jonas und Timmi bedeutet das bei unserem Besuch, dass sie die allerwichtigsten Infos zu den Urviechern eher im Schnelldurchlauf „mitnehmen“, weil ja schließlich noch der Abstecher in den Besuchersteinbruch lockt.

Der Urvogel Archäopterix hat es Jonas schließlich am meisten angetan: Der ist nicht nur beeindruckend als Plastik, sondern fliegt in einer Computeranimation dreidimensional durch eine Glaspyramide. Das lässt sich Herr Naturforscher und Paläontologe Jonas natürlich nicht entgehen und saugt die Infos förmlich auf. Dazu gibt es jede Menge Exponate in Stein – beeindruckend vor allem die Fischfossilien, die derart detailreich sind, dass man nicht glauben möchte, dass die Tiere vor über 100 Millionen Jahren gelebt haben und seither in den Platten des Solnhofer Bruchs konserviert sind.

Begrüßung im Kommandoton

Nun aber von der Theorie in die Praxis: Wir starten, da wir das Auto eh dabei haben, motorisiert zum Besuchersteinbruch am Mühlberg. Wer mag, kann in einer knappen Stunde auch steil bergauf über den Fußweg durch den Wald zum Steinbruch wandern. Oben erwartet uns ein Steinbruch, wo wir uns selbst als Fossiliensammler und Urzeittierforscher versuchen können. Anders ausgedrückt: Wir gehen zum Steineklopfen in den Steinbruch! Nun pfeift ein eisiger Wind über die Höhen des Mühlbergs – und die Begrüßung durch den Aufsichtsverantwortlichen verläuft auch eher im nicht ganz so warmen Kommandoton.

5 EUR Eintritt für Erwachsene und 3,50 EUR für Kinder sowie 10 EUR Leihgebühr für vier Meißel und vier Hammer für zwei Stunden sind jetzt nicht gerade ein Schnäppchen. Aber dafür macht das Buddeln gleich subito richtig viel Spaß! Die Platten liegen gut erreichbar an der Oberfläche, und es braucht nicht allzu viel Mühe, um die ersten Erfolge sehen zu können. Timmi rast aufgeregt zwischen den einzelnen Fundstellen hin und her, Jonas hat sich an einem Riesenfels festgeklopft. Und Mama hat ihren „Claim“ ein Stück fernab der Männer abgesteckt. Hier geht’s um Qualität, nicht um Quantität ;-) Nachdem sich dann auch noch die Sonne zeigt und uns wärmt, sind alle Familienmitglieder glücklich, hämmern mal wild, mal monoton auf die Felsplatten ein und freuen sich mal mehr, mal weniger über die Funde.

Unsere Fundstücke

Was fischt sich an so einem Nachmittag aus einem Besuchersteinbruch? In jedem Falle wesentlich mehr, als wir erwartet hätten: eine Libelle in Steinform, viele Schnecken, ein paar Fischschuppen. Und natürlich auch den einen oder anderen Fehlalarm! Der Blick in die Eimer der anderen Steinbruchgäste zeigt uns: So schlecht waren wir mit unseren Fundstücken gar nicht…

Am Schluss brauchen wir unsere gesamte Wertstoffhofkiste, um unsere geschürften Habseligkeiten abzutransportieren. Prunkstück ist ein Positiv einer Schnecke, die allerdings dummerweise auf einer größeren Felsplatte prangt und Papa ganz schon beim Transport zum Parkplatz herausgefordert hat. :-) Fazit: ein Riesenerlebnis, das man sich mit Kindern unter 12 unbedingt mal geben sollte!

Noch einige Hinweise: Da der Steinbruch auf der Hochfläche liegt, kann es windig und frisch sein. Nehmt auch wegen der komplett eingesauten Klamotten in jedem Fall Matschhose und Matschjacke mit – die Waschmaschine wird’s Euch danken. Im Sommer bitte unbedingt an einen ausreichenden Sonnenschutz denken, dann kann der Steinbruch auch eine recht staubige Angelegenheit werden. Für Getränke ist vor Ort gesorgt, Hammer und Meißel sowie Eimer können entliehen werden. Die Kombikarte „Museum und Steinbruch“ gibt’s für Familien für 22 EUR!

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One thought on “Erste Begegnung mit der Urwelt: Museum und Besuchersteinbruch Solnhofen

  1. Für die überaus Positive Berichterstattung über den Hobbysteinbruch und des Solnhofener Museums bedanken wir, und freuen uns Ihnen und den Kids einen schönen Vor und Nachmittag bereiten konnten.
    Mit freundlichem Gruß
    Dieter Kosslitz

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