Aktiv sein und wandern mit kleinen Kindern? Schwierige Geschichte bisweilen, da „normale“ Kinderwägen eher wenig geländegängig sind. Wir haben von einem Crossbuggy gehört, den man in der Touristinformation in Bad Hindelang kostenlos ausleihen kann – und haben ihn mal ausgiebig mit den beiden Jungs (5, 8) und Magdalena (knapp 1) getestet.
Wenn Klein-Magdalena im Allgäu ist, dann steigt das Adrenalin bei Jonas und Timmi: Die beiden sind die Cousins (sprich „Käsäääs“) der einjährigen Dame – und entsprechend umsorgt wird Madame schließlich von beiden. So auch kürzlich, als wir mit Magdalena und einem flugs geliehenen Crossbuggy von YippieYo zum Spazieren gingen.
Gegen Hinterlegung eines Pfands in der Touristinfo im Kurhaus kann man den Crossbuggy kostenlos nutzen (telefonische Vorreservierung unter 08324 8920 ist ratsam!) – und so haben wir das sorgsam zusammengefaltete Teil, das auch gut in einen mittleren Kofferraum passt, einer ausgiebigen Testfahrt unterzogen.
Los geht’s
Zum Beginn der Tour steht natürlich erstmal die Ertüchtigung für den Start im Vordergrund: Deichsel aufklappen, einrasten lassen, Kind reinsetzen und los gehts: In unserem Falle KLEIN Magdalena und GROß Timmi mit seinen fast sechs Jahren, die beide genug Platz auf der Sitzbank haben. Bis zu 40 Kilogramm kann man mit dem YippieYo-Crossbuggy bewegen, dann wird’s allerdings schweißtreibend.
Wir sind mit unseren rund 25 Kilogramm zufrieden und gucken erstmal: Schiebt man das Teil oder zieht man? Man zieht. Ein Wagen, der gezogen wird, hoppelt viel leichter über Hindernisse hinweg als ein geschobener. Merke: Auch die Postkutschen wurden dereinst gezogen :-). Der Vorteil im Gelände ist allerdings erstmal ein Nachteil: Die Kids hinten zu bespaßen, erfordert die eine oder andere Verrenkung des „Zugtiers“. Oft genug ist das Bespaßen aber auch gar nicht nötig, denn 1. ist die Fahrt mit dem Crossbuggy ein echtes Abenteuer für die Kleinen und 2. findet sich zumeist ein williger Beifahrer – und dann ist das Geschnatter auf der Sitzbank groß! Wer im Ebenen und auf einfachem Untergrund unterwegs ist, der kann den Buggy auch problemlos schieben. Dann fahren die Kids halt rückwärts!
Niedriger Schwerpunkt
Einfach konstruiert, niedriger Schwerpunkt und extrem geländegängig: Die Räder sind groß genug für eine stabile Fahrlage. Statt zwei Achsen hat der Crossbuggy eine, so sind wir wendig unterwegs und können mit einer einzigen Hand alle Fahrmanöver ausführen. Unser Test führt uns über Oberallgäuer Löwenzahnwiesen, die Steigungen sind fordernd, aber allemal leichter zu machen als mit dem Kinderwagen. Magdalena fühlt sich während der Fahrt so gut aufgehoben, dass sie gleich mal einschläft. Timmi ist Schaffner, Conferencier, Verkehrspolizist und Turnakrobat gleichzeitig – und alle haben an diesem sonnigen Nachmittag einen Heidenspaß.
Unser Fazit: rundum positiv. Der YippieYo Crossbuggy ist einfach zu handhaben, macht Spaß beim Fahren und schaut halt einfach auch stylisch gut aus! Das einzige, was uns beim Testwagen gefehlt hat, war ein wirksamer Sonnenschutz.
Infos YippieYo Crossbuggy
Der Buggy des Schweizer Herstellers YippieYo ist für Kinder von ein bis sechs Jahren geeignet. Das offiziell zulässige Gesamtgewicht sind 40 Kilogramm („normale“ Kinderwägen sind oft nur bis 15 Kilogramm zugelassen). Selbst den Test mit dem Papa hat der Crossbuggy bestanden (aber das verraten wir hier keinem!). Die „Zutaten“ für den Crossbuggy stammen aus halb Europa (und nicht aus Fernost).
Herzstück ist der robuste Rahmen aus Vollaluminium. Dazu gibt’s hochwertige Scheibenbremsen aus deutscher Produktion. Viele Teile sind aus dem Mountainbikebau adaptiert, der Rahmen stammt aus der Schweiz, die Polster aus Polen, die Sitzgurte aus Schweden. Montiert werden die Exemplare für den deutschen Markt übrigens in Blaustein bei Senden in einer Behindertenwerkstatt – und zwar aus 80 Einzelteilen. Die Gefährte sind ab ca. 600 Euro im Shop bei YippieYo zu haben!