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Zum Finailhof hoch über dem Vernagt-Stausee

Eine ausgedehnte Wanderung mit knapp 500 Höhenmetern und knapp 12 km erwartet uns im Schnalstal, wenn wir den geschichtsträchtigen Finailhof besuchen. Auf dem Rückweg gehen wir ein Stück gemeinsam mit den E5-Wanderern auf dem Abstieg von der Similaunhütte, wir stehen am im Vernagt-Stausee versunkenen Dorf Vernagt – und erfahren anschließend im Archeoparc in Unser Frau mehr über Ötzi, die legendäre Eisleiche vom Tisenjoch.

Wir starten am Freilandmuseum Archeopark im Schnalstal im Ortsteil Unser Frau. Von dort machen wir einige gut gesicherte Höhenmeter hinauf bis zum Vernagt-Stausee auf 1700 m Seehöhe. Wir bleiben links auf dem Uferweg, wo wir nach dem Passieren des Schnalserbachs und der Querung der Straße (einige Meter rechts halten) die Bergetappe hinauf zum Finailhof auf 1950 m vor uns haben. Auf dem Hof wurde bis in die 1960er-Jahre Korn angebaut – in dieser Höhe war dies nur dank der besonders günstigen klimatischen Verhältnisse am Ende des Schnalstal möglich. Heute ist der Hof im Kern originaltreu erhalten, wir von richtig netten Wirtsleuten bewirtschaftet, die auch noch beste Südtiroler Köstlichkeiten kredenzen. Wer mag, genießt den Ausblick von der Terrasse hinab auf den Stausee – oder er nimmt Platz in einer der urigen Wirtsstuben, die noch das harte Leben von dereinst „atmen“.

Kinder an der Hand

Beim Abstieg nehmen wir die Kids erstmal bisschen an die Hand. Rechterhand geht es auf steilen Almwiesen satt bergab. Wenn es richtig ausgesetzt wird, gibt’s Geländer und Seile entlang des Weges, aber ein bisschen Aufpassen beim Auftappen schadet nicht :-) Bald haben wir den Raffeinhof erreicht – ein ebenfalls sehr stolzer Hof, der heute allerdings ohne Einkehrmöglichkeit ist. Und weiter bergab geht es schließlich über den tosenden Tisentalbach hinab zum Tisenhof. Von hier aus starteten übrigens früher die Träger hinauf zur Similaunhütte – mit bis zu 50 Kilogramm Last auf dem Rücken. Similaunhütte? Genau: Das ist eine der Übernachtungshütten bei der Alpenüberquerung auf dem legendären Fernwanderweg E5 von Oberstdorf nach Meran – auf dem Weg von Nord- nach Südtirol. Unweit der Similaunhütte, am Tisenjoch, wurde im Jahr 1991 übrigens auch Ötzi gefunden. Heute zeugt eine Steinpyramide von dem Fund.

Blick über den Vernagt-Stausee

Wir laufen – E5 und Ötzi hin oder her – steil bergab über die Wiese und gelangen bald nach Vernagt, wo wir eine zweite Rast einlegen können, oder aber gleich über die Staumauer hinweg wieder zurück nach Unser Frau laufen können. An der Kapelle können wir uns über die versunkenen Höfe von Vernagt informieren. Viele Bauern mussten in den 1950er-Jahren für den Bau des Stausees weichen. Und die Schnalstaler mussten über 40 Jahre warten, bis das damalige Kirchlein in der neuen Kapelle einen versprochenen Nachfolger fand. So schön der See heute von oben betrachtet ausschaut und so natürlich er sich in die Landschaft integriert. So brutal mag früher der Verlust der Heimat für die Bauern gewesen sein!

In Unser Frau haben wir am Start- und Zielpunkt unserer Tour noch die Möglichkeit zu einem Rundgang durch den Archeoparc. Das  ist ein sehenswertes Freilichtmuseum, bei dem die vorzeitlichen Epochen im Schnalstal, die Ötzi-Geschichte und urzeitliche Siedlungsbauten beleuchtet werden. Mehr Infos findet ihr hier!

Und noch ein Tipp: Wer zum Abschluss der Tour noch einkehren möchte, der findet im nahen Tonzhaus nicht nur eine leckere Speisekarte, sondern auch noch einen richtig guten Pizzabäcker :-)

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