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Der Lenus-Mars-Weg mit Familie

Es geht auf schmalen Wegen munter auf und ab und wenn dann auch Nachwuchs-Hobbyarchäologe Jonas mit keltischen Ausgrabungen konfrontiert wird – schon ist ein perfekter Wandertag auf dem Lenus-Mars-Weg zwischen Treis-Karden und Pommern an der Mosel beinander! Der Lenus-Mars-Weg ist nur 5,1 Kilometer kurz, trotzdem haben wir es geschafft, einen geschlagenen halben Tag auf dem Weg zu verbringen. Es gibt nämlich genug Hinweistafeln und Holzskulpturen, bei denen es sich lohnt, zu rasten. Und natürlich die Ausgrabungen am einstigen keltischen Bergheiligtum am Martberg, das vor allem Forscherkinder elektrisiert. Schön beim Aufstieg wandeln wir auf historischen Pfaden, man kann sich das Treiben an der keltischen Opferstätte gar nicht bunt genug vorstellen.

Vorher passieren wir auf dem Lenus-Mars-Weg allerdings ein Areal mit ganz vielen Buchsbäumen. Wenn es warm ist, gibt es mediterrane Düfte obendrein. Bei Karden sind die nördlichsten Vorkommen von wilden Buchsbaumbeständen zu finden. Nein, euer Buchsbaum auf dem Grab der Oma zählt nicht dazu! Es handelt sich um den wilden Buchsbaum, der sonst eigentlich nur in Nordafrika, Südeuropa oder im Kaukasus wächst. In Deutschland findet man den wilden Buchsbaum in klimabegünstigten Lagen im Schwarzwald, am Rhein. Und eben am weitesten nördlich dort, wo wir gerade wandern. Übrigens: Bis heute werden entlang der Mosel die Palmzweige zu Palmsonntag aus Buchsbaum gebunden. Sie werden anschließend in Haus und Hof als Handstrauß aufgehängt.

Wer war Lenus Mars?

Warum also Lenus Mars? Dieser war ein keltischer Gott. Mehrere Holzskulpturen keltischer Krieger und eines spätantiker Kastors am Wegrand begleiten unseren Weg. Droben auf dem Martberg, etwa auf halber Höhe zwischen Karden und Pommern und immerhin fast 200 m höher als die Mosel im Tal, gab es dereinst eine städtähnliche Keltensiedlung, ein so genannten Oppidum. Eine Tempelanlage stand im Mittelpunkt der Anlage, deren Heiligtum dem Gott Lenus Mars geweiht. Daher auch der Name Martberg! Die Blütezeit der Anlage dürfte etwa zwei Jahrhunderte nach Christus gewesen sein. Ringsum standen damals viele Tempelbauten, die vor noch nicht allzu langer Zeit rekonstruiert wurden. Gut ist, wenn man am Wochenende unterwegs ist. Dann ist im Sommer die Besichtigung des Tempelheiligtums (und des Cafés!) möglich. Vor allem die Innenmalereien des Haupttempels, aber auch die kleine Dokumentation von Fundstücken, unter anderem tausende römische und keltische Opfermünzen, ist sehenswert!

Unsere Tour führt uns auf dem Lenus-Mars-Weg schließlich vom Hochplateau wieder hinab ins Moseltal, das wir oberhalb des Weinbauortes Pommern mitten durch die Weinbauhänge erreichen!

Tipp: Brotzeit mitnehmen! Die Tempelanlage samt Café ist nur an Sommerwochenenden (freitags bis sonntags 10-17 Uhr) zugänglich. Der Weg ist nicht kinderwagengeeignet, aber für fitte Kinder kein Problem!

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